Marx - antisemitisch, rassistisch und herzlos
200 Jahre Karl Marx - die Linke feiert, die Rechte wütet, die Mitte würdigt den Intellektuellen. Doch jenseits politischer Fragen war Marx als Mensch ein reichlich übler Charakter, der selbst mit seiner Familie regelrecht brutal umging.

Deutschland würdigt seinen größten Ideologen. "Karl Marx":http://www.theeuropean.de/rainer-zitelmann/13958-karl-marx-hype, geboren vor 200 Jahren am 5. Mai 1818 in Trier, wird von Rechten verteufelt und von Linken wie ein Idol gefeiert. Unzählige Symposien, Bücher, Leitartikel, Sondersendungen beschäftigen dieser Tage die Nation. In Trier wird sogar ein Riesendenkmal aus Bronze enthüllt - von der Volksrepublik China geschenkt, was vor Ort zu heftigen Debatten führt. Macht die Bischofsstadt sich damit zum Wallfahrtsort chinesischer KP-Funktionäre? Ist eine Kolossal-Statue von der größten Diktatur der Welt nicht peinlich für eine liberale Demokratie? Hubertus Knabe, Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen, hält sie sogar für einen Skandal: "Für viele Opfer des Kommunismus ist es schwer erträglich, dass nun in einer westdeutschen Stadt wieder ein solches Denkmal errichtet wird." Die Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte protestiert gegen die Aufstellung eines "Marx-Götzen". Das Neue Deutschland hingegen leitartikelt: "Danke, China" und "Karlelujah". "Der Kulturkampf um Marx ist jedenfalls entbrannt":http://www.theeuropean.de/rainer-zitelmann/13945-kein-grund-zu-feiern. Die politische Linke lobpreist ihn nach wie vor als Propheten, Revolutionär und Entlarver des Kapitalismus, als geistigen Vater der Arbeiterbefreiung. Die Rechte verweist zum 200. Geburtstag auf 100 Millionen Tote als Opfer des Kommunismus, auf einen geistigen Brandstifter des Totalitarismus. Die bürgerliche Mitte blickt zum Jubeljahr reichlich entspannt auf Marx, sie hält zwar von seinem radikalen Klassenkampf-Dogmatismus wenig. Doch weithin wird die intellektuelle Strahlkraft seiner Werke gewürdigt. Selbst der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, findet Respekt vor der "heilsgeschichtlich-idealistischen Perspektive", die moderne Sozialstaaten bis heute motiviere.