Sahra Wagenknecht: Wir brauchen keine Impfpflicht, sondern eine Pflicht für Politiker
Wir brauchen keine Impfpflicht, sondern eine Pflicht für Politiker, ihre Verantwortung wahrzunehmen und rechtzeitig zu handeln. Ein Debattenbeitrag von Sahra Wagenknecht.

Wir brauchen keine Impfpflicht, sondern eine Pflicht für Politiker, ihre Verantwortung wahrzunehmen und rechtzeitig zu handeln.
Die SPD war in der Großen Koalition mit dafür verantwortlich, dass die in der Pandemie besonders gefährdeten älteren Menschen nicht rechtzeitig seit dem Sommer eine Auffrischimpfung erhalten haben, obwohl damals schon klar war, dass die Wirkung der Impfstoffe, insbesondere bei Älteren, nach wenigen Monaten rapide abnimmt.
Die Auffrischimpfungen hätten außerdem mit Impfstoffen durchgeführt werden müssen, die auf die Delta-Variante angepasst sind. Auch hier hat es Herr Scholz als Vizekanzler versäumt, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Pharmaindustrie zu vertreten. Eine Impfpflicht für Anfang März hat keinen Einfluss auf die Pandemie in diesem Winter und soll offenbar vor allem von den Fehlern der Verantwortlichen ablenken. Es kommt einem Wahlbetrug gleich, wenn der damalige Vizekanzler Scholz noch vor wenigen Wochen im Wahlkampf erklärt hat, dass er klipp und klar gegen eine Impfpflicht ist und nun in einem 180-Grad-Schwenk das Märchen verbreitet, dass nur die Impfpflicht uns noch retten könne.
Es gibt Länder, wie Schweden, in denen gibt es den gleichen Virus und die gleiche Impfquote, aber das Infektionsgeschehen ist niedrig und das Gesundheitssystem nicht überlastet.