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Gesellschaft & Kultur > Ost-CDU-Verband: Armin Laschet war der falsche Kandidat

Mit diesem offenen Brief deklassiert die CDU ihren Parteichef

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"Unser Land braucht eine starke bürgerliche Partei an der Regierung. Deshalb ist es richtig, dass CDU und CSU eine Regierungsbeteiligung als Option aufrechterhalten. Das kann allerdings nicht mit Armin Laschet geschehen", schreiben ostdeutsche CDU-Mitglieder. Wir dokumentiren den offenen Brief vom CDU Kreisvorstand Altenburger Land an den Bundesvorstand der CDU.

Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, Quelle: Shutterstock
Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, Quelle: Shutterstock

Sehr geehrte Mitglieder des Bundesvorstandes,

wir wenden uns heute als Kreisverband Altenburger Land an Sie, um Ihnen die Stimmungslage an unserer Basis und vermutlich in vielen Regionen unseres Landes zu spiegeln.

Der mit Abstand häufigste Kommentar, den wir in den vergangenen Monaten an den Wahlkampfständen gehört haben, war: „Armin Laschet ist der falsche Kandidat“. Auch in zahlreichen Gesprächen in der Familie, mit Freunden, mit Bekannten und am Arbeitsplatz wurde deutlich, dass sich unsere Partei bei der Wahl des Kanzlerkandidaten gegen die Präferenz der breiten Bevölkerung entschieden hat. Das Wahlergebnis – dass gerade in Thüringen nur als katastrophal bezeichnet werden kann – ist leider die Konsequenz dieser Entscheidung.

Unsere Wähler honorieren Geschlossenheit und mögen keinen innerparteilichen Streit. Trotzdem wurde der Konflikt zwischen Armin Laschet und Markus Söder über Wochen geradezu zelebriert. Es fehlt ein Prozedere für die Auswahl eines Kanzlerkandidaten von CDU und CSU. Zudem wurde die Parteibasis bei der Wahl des Kanzlerkandidaten komplett übergangen. Diejenigen also, die letztlich an den Wahlkampfständen unsere Inhalte vertreten, die Plakate hängen und den Wahlkampf in die Breite tragen. Stattdessen entstand in den vergangenen Monaten der fatale Eindruck, dass unsere Parteiführung zunehmend entkoppelt von den Realitäten im Land agiert. Bundestagswahlen werden aber vor Ort entschieden, nicht in Berlin. Hinzu kommt, dass der Osten in diesem Wahlkampf nicht mitgenommen wurde. Entgegen verschiedenster Ankündigungen gab es keine Gesichter und keine Inhalte, die für die Wähler im Osten attraktiv gewesen wären.

Trotz allem sind die Inhalte unseres Wahlprogramms richtig. Unser Land braucht eine starke bürgerliche Partei an der Regierung. Deshalb ist es richtig, dass CDU und CSU eine Regierungsbeteiligung als Option aufrechterhalten. Das kann allerdings nicht mit Armin Laschet geschehen. Eine mögliche „Jamaika-Koalition“ mit Armin Laschet als Kanzler hätte von Anfang an den Makel, den Wahlverlierer gegen die Stimmung der Bevölkerung ins Amt gehoben zu haben.

Wir bitten Sie, die richtigen Schlüsse aus der Wahlniederlage zu ziehen. Offener zu sein für die Themen und Sorgen unserer Basis und der Bevölkerung generell. Dann kann es uns gemeinsam gelingen, zu alter Stärke zurückzufinden und als Stimme der bürgerlichen Mitte unserem Land zu dienen.

Mit freundlichen Grüßen

Der Kreisvorstand der CDU Altenburger Land

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