ARD-Volontäre würden mit absoluter Mehrheit die Grünen wählen
Die nächste Generation von Journalisten bei ARD und Deutschlandradio wählt überwiegend Grüne, Linkspartei und SPD. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von ARD-Volontären unter dem Journalistennachwuchs des Rundfunkverbundes und dem Deutschlandradio.

Seit Gründung der Bundesrepublik ist ein spürbarer Drall nach links in den Medien zu verzeichnen. Diesen Trend hatte auch die Flüchtlingskrise und die Corona-Pandemie nicht gravitätisch verändern mögen. Nach wie vor verfängt im Gewand des Journalismus des 21. Jahrhunderts der gute alte Geist der 68er. Er weht gleichsam progressiv wie veränderungswütig, oft einseitig und borniert, durch die Reihen des publizistischen sowie journalistischen Nachwuchses. Diese hohe Affinität zu Rot-Rot-Grün, so Publizistik-Professor Gregor Daschmann, hatte eben seine Anfänge im Revoluzzer-Geist der Studentenrevolution der Nachkriegsära. Das Gros der damaligen Linken war, wenn es nicht Hörsäle stürmte, Barrikaden aufrichtete oder Autos der gehassten Springerpresse anzündete, damals mit der Überzeugung in den Journalismus gegangen, die Welt zu verändern – und dies am besten mit Tinte und Schreibmaschine, die links intellektuelle Weltrevolution vor Augen. Selbst nach fünfzig Jahren hat sich diese Einstellung nicht verändert – dieser Idealismus ist immer noch tief im Journalismus verankert. „Es ist wohl vor allem das Berufsbild der öffentlich-rechtlichen Journalist*innen, das eher Menschen mit einer linken und grünen Haltung anzieht.“
Gerade junge Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind es im Jahr 2020, die sich politisch immer mehr in Richtung grün ausrichten. 60 Prozent der künftigen Medienmacher sind weiblich, 30 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen, 95 Prozent, bringen einen Studienabschluss mit und kommen aus einem Akademikerhaushalt. Die Journalisten von morgen sind zudem keine Landeier, sondern rekrutieren sich aus den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern, vorzugsweise aus Berlin oder München.
Laut Umfragen von „Die Welt“ und „Journalist verortet sich die neue Generation an den Schreibtischen der Redaktionen eindeutig politisch links-grün. Junge Volontäre von ARD und Deutschlandradio würden mehrheitlich, immerhin mit 57,1 Prozent die Grünen wählen. Die LINKE schläge mit 23,4 Prozent und die SPD mit 11,7 Prozent zu Buche, also 92,2 Prozent wäre demnach links-grün. Dies steht im Gegensatz zur mittlerweile 15 Jahre andauernden Regentschaft der CDU unter Angela Merkel. Für die Kanzlerin liegt der Stimmenanteil nur bei 3 Prozent. Die Liberalen kommen gar auf 1 Prozent. Säßen die jungen Journalisten im Parlament wäre ein rot-rot-grünes Bündnis der Favorit. Damit liegen die Volontäre weit über dem Durchschnitt einer vergleichbaren Altersgruppe. Laut Infratest Dimap würden nur 27 Prozent der 19- bis 39-Jährigen die Grünen wählen.