Ludwig-Erhard-Gipfel 2023 live: Tag eins im Ticker
Heute startet der diesjährige Ludwig-Erhard-Gipfel der WEIMER MEDIA GROUP. Verfolgen Sie hier im Live-Ticker, was Top-Speaker aus Politik und Wirtschaft diskutieren.Von Vera König und Oliver Götz

19.30 Uhr: Das war Tag eins des Ludwig-Erhard-Gipfels. Auf den Future & Finance Day folgt am morgigen Donnerstag der Innovation & Science Day. Unter anderem werden die Parteichefs von SPD, FDP, CDU und Bündnis90/Die Grünen erwartet.
19.23 Uhr: Braucht es wieder eine Wehrpflicht in Deutschland? Es sei zunächst vollkommen unmöglich eine solche in naher Zukunft umzusetzen, sagt Generalleutnant Alfons Mais. „Ein erstes Anliegen wäre mir, dass wir die Voraussetzungen für eine solche Dienstpflicht überhaupt erst einmal wieder schaffen.“ Dann ließe sich diese je nachdem umsetzen, wenn nötig.
19.04 Uhr: „Wir müssen endlich dazu kommen eine gemeinsame europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik betreiben“, fordert Horst Teltschik. Kramp-Karrenbauer mahnt, dass es dafür vor allem auch Signale aus Deutschland braucht. "Zwei Prozent für Verteidigung ist eines der zentralen Versprechen von Olaf Scholz im Rahmen der propagierten Zeitenwende gewesen." Dies gelte es nun auch einzuhalten. Sie sei gerade viel in Europa unterwegs und die anderen Länder schauten auf die Bundesregierung. „Es steht unsere eigene Verhandlungsfähigkeit, unsere Verlässlichkeit in Europa auf dem Spiel.“
18.55 Uhr: Es geht um den russischen Krieg gegen die Ukraine. „Was beim Einmarsch eine viel größere Rolle gespielt hat, als unsere militärischen Fähigkeiten, war das Austesten der Bereitschaft in der Nato bis zur letzten Konsequenz zu gehen“, sagt die ehemalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Eine Überraschung, die Putin erlebt haben dürfte, war der Zusammenhalt und die Geschlossenheit der Nato."
18.46 Uhr: Das letzte Panel der ersten Gipfel-Tages beginnt. Das Thema: Sicherheit in Kriegszeiten schaffen: Ein besserer Schutz für Staat und Wirtschaft im globalen Krisenzeitalter. Es diskutieren: Gerda Hasselfeldt, Bundesgesundheitsministerin a. D, Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesverteidigungsministerin a. D., Alfons Mais, Generalleutnant und Inspekteur des Heeres und Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik, Architekt der Deutschen Einheit.
18.17 Uhr: Das Panel „Future made in Europe: Kapital und Know-how. Wie Europa wieder ein globaler Wettbewerbsfaktor werden kann“ versucht auszuloten, wie die europäische Wirtschaft wieder im internationalen Vergleich besser dasteht. Nico Nusmeier, CEO der Schörghuber Unternehmensgruppe, betont, „dass die Leistungsbereitschaft in Osteuropa deutlich höher sei als in Westeuropa“. Hier werde härter gearbeitet.
17.55 Uhr: Weder die SPD noch die FPD nehmen ihre Aufgabe in der Ampel wahr. „Eine grüne Partei muss in einer Regierung auch stärker von anderen dominiert werden.“ Seine Partei indes solle abwarten und relaxed bleiben. „Die Zeit der Opposition ist keine Zeit der Erneuerung.“ Sein Fazit lautet: „Graichen sollte zurücktreten und Habeck sollte nicht neben mir am Kabinettstisch sitzen.“
17.50 Uhr: Zu Habecks Heizungsgesetz sagt Dobrindt: „Wir sind hier nicht in der Verantwortung, sondern die Ampel.“ Es sei aber ein tiefer Eingriff in den Geldbeutel der Bürger. „Ich rate der Ampel, dieses Murks-Gesetz nicht umzusetzen.“ Und ergänzt zum Strompreis: „Robert Habeck ist nicht der Rettungsring, sondern das Loch im Schiffbug bei diesem Gesetz.“
17.45 Uhr: Verleger Wolfram Weimer spricht Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, in „Weimers Klartext“ auf die Amigo-Affäre rund um Staatssekretär Patrick Graichen an. „Es geht nicht mehr um Vetternwirtschaft, sondern um Familie. Das ist ein Ausmaß, das ich noch nie erlebt habe.“ Es sei ein krasser Fall, in dem eigene Verwandte an die Spitze eines Ministeriums gehoben werden. Es seien Grüne-Clanstrukturen, die versuchen, sich eines Ministeriums zu bemächtigen. Sollten die Grünen nichts tun, müsse Bundeskanzler Olaf Scholz handeln und dafür sorgen, dass dies aufgelöst wird.
17.22 Uhr: Das Panel „Mit Innovation, Technologie und Transformation zu Resilienz“ von Bayern Innovativ läuft. Dagmar Schuller, CEO und Gründerin von audEERING und Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern, fordert eine Balance zwischen Angst und Mut, um zu Resilienz zu gelangen. Die Deutschen seien nach wie vor – bedingt durch Corona – zu krisengetrieben. Dinge zulassen, lernen und adaptieren, laute vielmehr das Credo.
16.51 Uhr: Die Wirtschaft wird laut dem Politiker schon viel zu sehr gemaßregelt, sei es Energiepolitik oder Arbeitsmarkt. Laut Goetz-Weimer fordern die Freien Wähler Punkt, die auch im Wahlprogramm der FDP stehen könnten – dennoch seien beide Parteien Gegner.
16.46 Uhr: Was er in der Energiepolitik tue: Wasserstoff. „Wir können mehr Wasserstoff liefern.“ Söder halte jedoch laut Goetz-Weimer an einem bayerischen Alleingang in puncto Atomkraft fest. Zum geplanten Forschungsreaktor für Kernfusion. Wir werden jedoch den Weg zur Öffnung der Atomkraft nicht hinbekommen, er sei auch kein Kernenergie-Fan. Kernenergie solle eine Brücke für die kommenden Jahren bauen, bis die erneuerbaren Energien so weit seien. Nun gehe es darum, nicht noch mehr verbrannte Erde zu hinterlassen. „Ich gehe davon aus, dass die Ampel 2025 abgewählt wird. Das ist der letzte Rettungsanker für dieses Land.“ Und ergänzt: „Die Ampel hinterlässt verbrannte Erde, werde dann aber weg sein, „und wir haben den Schrott aufzuarbeiten“.
[caption id="attachment_90218" align="alignnone" width="698"] Hubert Aiwanger, MdL, auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel 2023 am Tegernsee. Foto: WEIMER MEDIA GROUP[/caption]
16.42 Uhr: Verlegerin Christiane Goetz-Weimer empfängt Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident, zu „Weimers Klartext“. „Es geht darum, dass wir als Regierung funktionieren. Da haben Befindlichkeiten keinen Platz“, sagt Aiwanger über den anstehenden Wahlkampf. „Natürlich werde sich sehr viel Wahlkampf in der Fläche abspielen, aber auch in den Bierzelten.“ Aber keiner – weder freie Wähler noch CSU – wollen einander von der Kante stoßen. Anders sehe es schon mit den Grünen aus. Ich fahre einen strikten Anti-Grünen-Kurs, weil er jeden Tag sehe, welchen Schaden „die jeden Tag für das Land darstellen“. Mehr noch: „Man muss den Grünen die Maske abziehen und ihnen sagen, dass sie eine Gefahr für dieses Land sind!“
16.08: Angelika Huber-Straßer (KPMG) beschwört die europäische Einheit: "Mein Wunsch wäre, dass wir es in Europa schaffen uns zu definieren, welche Industrien sind uns wichtig, welche wollen wir wo ansiedeln, dann hätten wir auch Stabilität in den Lieferketten und in der Versorgung." Titzrath ergänzt die aus ihrer Sicht essentielle "verlässliche Außenhandelspolitik".
16.05 Uhr: Marion Höllinger von der HypoVereinsbank sieht bei den Kunden des Geldhauses vor allem eine "Erhöhung der Lieferbestände." Die kurzfrsitige Abhängigkeit von Lieferanten werde deutlich reduziert. Das führe aber auch dazu, dass zwei Themen wesentlich an Bedeutung gewinnen: "genügend Liquidität und Absicherung der Währungsrisiken."
15.53 Uhr: „Wir geben sechsmal so viel für Gesundheit aus wie für Militär“, sagt Hexal-CFO Matthias Weber. „Aber wir haben Kostendruck.“ Hexal ist der größte Arzneimittelhersteller Deutschlands und setzt auf Generika, die essentiell sind für eine kostengünstige Versorgung mit Medikamenten. „Eine durchschnittliche Tagesdosis von Generika kostet sechs Cent in Deutschland“, weiß Weber. Damit das funktioniert, muss Hexal aber günstig einkaufen und tut das hauptsächlich in Indien und China. Nach den jüngsten Erfahrungen sei jetzt die Diskussion, ob man diese Abhängigkeit weiter haben wolle. Die Antwort lautet: „Nein, wir wollen autark sein, aber dann müssen wir auch ehrlich sein: das kostet was.“
15.45 Uhr: Wo liegen Deutschlands neue Partner und Werkbänke? Darüber diskutieren auf dem gleichnamigen Panel Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd, KPMG, Angela Titzrath, CEO HHLA und Matthias Weber, CFO Hexal AG. „Just in Time is Over“, stellt Angelika Titzrath gleich zu Beginn fest. Wenn sie Resilienz in der Lieferkette haben wollen, dann müssen sie Waren vorhalten.
15.28 Uhr: Warum ist eigentlich die deutsche Aktienkultur so muffig, möchte der Moderator wissen. Vogel sieht dies anders, für ihn etabliert sich in Deutschland die Aktienkultur mehr und mehr. Niehage ergänzt: „Ich glaube, der Staat ist der schlechteste Investor“ und erntet Applaus aus dem Publikum. Wir fördern hier auch keine Aktienkultur.
15.21 Uhr: Moderator Oliver Stock: „Wir haben einen hohen Schuldenstand der Länder in Europa, was lange gutging, weil die Zinsen niedrig waren. Wie wirkt sich der massiv steigende Zins bei Ihnen aus?“ Vogel antwortet: Bei Banken, die sich auf Vermögen spezialisiert haben, ist der Effekt eher positiv. Man muss aber das Risiko der Kreditausfälle beobachten. Hier stehen wir laut Vogel noch am Anfang. Banken können einen normalen Satz an Kreditausfällen verkraften. Stock fragt daher, wie stark unser Vertrauen auf die Banken in Europa sein kann? Niehage erwähnt dazu ein Beispiel aus der Vergangenheit: UBS musste in der Finanzkrise gerettet werden, Credit Suisse nicht. Wir dürfen nicht von einem Managementfehler auf alle schließen. In Deutschland haben wir auch noch aus Wirecard gelernt.
14.54 Uhr: „Wohin fließt unser Geld in der nächsten Generation? Nachhaltiges Wirtschaften in stürmischen Zeiten“ heißt das nächste Finanz-Panel. Moderator Oliver Stock (Herausgeber Markt und Mittelstand) konfrontiert die Diskussionsteilnehmer mit einer Nachricht des heutigen Tages: „US-Finanzministerin warnt vor Zahlungsausfall am 1. Juni, ein Risiko für die Weltwirtschaft“, liest er vor. „Ich glaube nicht, dass die USA die Zahlungsunfähigkeit erreicht“, sagt Tobias Vogel, Member of the Management Board of UBS Europe. Er denkt zudem nicht, dass es für die Märkte ein großes Risiko ist.
Daniel Klier, CEO von ESG Book, möchte den langfristigen Trend von kurzfristigen Trends trennen. Der Krieg hat dies noch einmal beschleunigt. Nachhaltigkeit kann ein Wachstumstreiber sein. „ESG ist die nicht-finanzielle Bilanz eines Unternehmens.“ Rüstung mit Nachhaltigkeit zu verbinden, hält Tobias Vogel für gefährlich. Die große Herausforderung für Frank Niehage ist es, dass jeder ESG für sich selbst definiert. Klier: „Wir vermischen die große ESG-Debatte zu sehr mit der Zukunft der Energie“, findet Klier und fordert, beide Debatten getrennt zu führen. Stock hält dagegen, dass doch beides gemeinsam veranlagt werde. Vogel glaubt nicht, dass sich die drei Faktoren gegenseitig ausschließen. Es gebe Beispiele, in denen Unternehmen auf der E-Seite sehr gut sind, aber nicht bei S und G.
14.45 Uhr: Wie ist die Nutzung von Online-Banking und Online-Brokerage? In den skandinavischen Ländern, den Niederlanden oder UK wird Online-Brokerage stark genutzt, in Deutschland nutzen es nur acht bis zehn Prozent. Warum ist es in den anderen Ländern so gut? In diesen Ländern funktioniert laut Niehage die Digitalisierung besser. Aber auch die Finanzbildung ist eine andere. „Hier haben wir viel zu tun.“ Leider haben wir in Deutschland ein Nachweisgesetz, dass etwas postalisch versendet werden muss, als Negativbeispiel. Weiteres Beispiel: Kontoeröffnungen. In Deutschland gibt es eine Video-Legitimation, in allen anderen 15 Ländern brauchen wir das nicht. Das Unglückliche ist, dass es keine einheitlichen Regelungen gibt. „Regulierung ist wichtig, aber sie muss einheitlich sein“, lautet seine Bitte an die Politik.
14.39 Uhr: Die Silicon-Valley-Bank ist deshalb kaputtgegangen, weil eine vergleichbare Regulatorik ausgesetzt wurde. Das kann in Europa oder Deutschland nicht passieren.
14.35 Uhr: Die Mittagspause ist beendet. Die Konferenz geht weiter mit dem Impulsvortrag Finance von Frank Niehage, CEO von flatexDEGIRO.
13.10 Uhr: Das Panel „Der Marktblick“ thematisiert Zinswende und Inflation. Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, hält an der Zinswende fest. Er glaubt, dass weitere Zinserhöhungen nötig sind, um die Inflation langfristig aufzufangen, lässt sich aber keine Prognose über deren Höhe entlocken. Man müsse im Euroraum auf Sicht fahren, erklärt Balz. „Macht die EZB alles richtig?“, fragt Moderatorin Corinna Wohlfeil (ntv). Carsten Klude, Chefvolkswirt von M.M.Warburg sagt dazu: „Die EZB hat das Inflationsproblem zu spät wahrgenommen, damit ist aber sie in bester Gesellschaft.“ Balz: Auf die Bundesbank wurde zu wenig gehört. „Der damalige Bundesbank-Präsident Weidmann hatte eine klare Meinung, wir konnten uns aber leider am Ende mit unserer Sicht der Dinge nicht durchsetzen.“
13.06 Uhr: Weimer macht den Schwenk hin zur Zinspolitik im Euroraum. Was die Meinung von Waigel dazu sei? Die ist ähnlich klar, wie in der Russlandfrage. „Die EZB hat zu spät mit ihrer Zinswende begonnen, spätestens als die Fed begonnen hat, hätte sie beginnen müssen.“
12.58 Uhr: Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel verteidigt im Gespräch mit Wolfram Weimer die Strategie der NATO, die von Wladimir Putin gern als Grund für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine genannt wird. Die Erzählungen, dass sich die NATO nicht an Abmachungen gehalten habe, seien eine Mär. Drei wesentliche Punkte hätte man damals besprochen. Erstens: Die Reduzierung der deutschen Armee, keine ausländischen Streifkräfte auf Gebiet der ehemaligen DDR und keine Kernwaffen auf Boden der DDR. Dies habe man eingehalten. Alles, was später an Nato-Beitritten passiert ist, wurde mit Russland abgesprochen.
12.42 Uhr: Publikumsfrage: Frage welche Rolle KI in den nächsten drei Jahren?
Staaten werden die Technologie so stark regulieren, dass sie nur wenige Einsatzfelder findet, sagen zwei Prozent der Befragten aus dem Publikum. 23 Prozent glauben, dass Unternehmen KI teilweise nutzen werden, aber der große Durchbruch ausbleibt. 75 Prozent sagen: KI wird die digitale Arbeitswelt grundlegend revolutionieren. Dieser Meinung ist auch Hagen Rickman: „KI wird ein Digital-Turbo“, sagt er. „Das wird eine Geschwindigkeit aufnehmen, die wir so noch nicht gesehen haben.“
12.19 Uhr: Auch Angelika Gifford, Vice President EMEA bei Meta, fordert mehr Aggressivität und Progressivität. "Es ist fünf vor zwölf". Vor allem mahnt sie die Überregulierung und Überbürokratisierung an. Laut einem IHK-Bericht fühlen sich 60 Prozent der Unternehmen dadurch in der Innovationsfähigkeit gehemmt.
[caption id="attachment_90239" align="alignnone" width="656"] Judith Gerlach, Bayer. Staatsministerin für Digitales und GPT-Roboter Pepper. Bild: WEIMER MEDIA GROUP[/caption]
12.16 Uhr: Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, wünscht sich mehr Offenheit, was Daten und Datennutzung anbelangt. "Ich würde mir wünschen, dass wir aus dem Jammertal herauskommen, wir haben mit München einen internationalen Technologiestandort, der über die letzten Jahre gewachsen ist." Bei den Neugründungen habe die bayerische Landeshauptstadt Berlin mit 14,5 Neugründungen auf 100.000 Einwohner überholt. "Wenn ich mir dann die Bundesregierung anschaue, das ist alles zu träge", so Gerlach weiter. "Wir haben wahnsinniges Porzenial im Land, schöpfen das aber nicht aus." Sie wolle kein "auschalten, aussteigen, verbieten" mehr hören.
11.50 Uhr: Hagen Rickman, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland, leitet mit seinem Impulsvortrag über zum nächsten Gipfel-Panel, auf dem ein Robotor sitzen wird. ChatGPT und Künstliche Intelligenz sind das Thema. "Wir sehen Technologien, die ganze Geschäftsfelder verändern werden", sagt Rickman. Man könne zurecht Angst bekommen, aber es entstünden auch riesige Produktivitätschancen. Vertiefen werden das Thema gleich gemeinsam mit Rickman und Roboter, Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, Angelika Gifford, Vice President EMEA, Meta & Supervisory Board Member, Dr. Stefan Knupfer, Vorstandsmitglied AOK Plus.
11.42 Uhr: Nun spricht Ilse Aigner. Die Präsidentin des bayerischen Landtags sorgt sich um den Zuspruch, den radikale Kräfte, allen voran die AfD, in Deutschland erfahren. Sie erlebe diese Partei im Parlament als Zäsur. „Diese Kräfte haben die Demokratie verächtlich gemacht, im Ringen um Aufmerksamkeit ist jedes Mittel recht“, sagt sie. Sie werde nie vergessen, wie ein Abgeordneter mit Gasmaske im bayerischen Landtag ans Rednerpult getreten sei. In Zukunft will sich Aigner deshalb für härtere Strafen einsetzen, auch bei verbalen Entgleisungen. „Wer versucht die Demokratie zu destabilisieren, dem müssen Grenzen aufgezeigt werden.“
11.31 Uhr: In "(D)eine Minute für die Demokratie" stellen fünf junge Menschen ihre Ideen und Gedanken zum demokratischen Miteinander vor. Prannavan Suredran nutzt die Bühne für eine Ode an die Demokratie. Die Demokratie, so wie wir sie kennen, ist nicht selbstverstädnlich, wir müssen sie aktiv schützen, die Demokratie braucht uns Demokraten", fordert er. Wichtig ist ihm vor allem mehr politische Bildung. Diese sollte vermitteln, wie man aktiv an der Demokratie teilnehmen kann. Das Format wird begleitet von der bayerischen Landtagspräsidentin, Ilse Aigner.
[caption id="attachment_90200" align="alignnone" width="700"] Megatrends Wirtschaft in Zeiten von Krisen, Kriegen und Konflikten. Bild: WEIMER MEDIA GROUP[/caption]
11.08 Uhr: IHK-Präsident Lutz sieht die die unternehmerische Freiheit in Deutschland zunehmend abgeschafft. „Du fällst von einer Ohnmacht in die nächste, wenn du siehst, dass jede Woche irgendeine Regulatorik aus Brüssel kommt“, sagt er. „Wir sind an einer Kreuzung angekommen, das ist sehr ernst“ Die EU-Politik sei „ökosozialistisch orientiert“. Die entscheidende Frage sei: „Wollen wir in Zukunft mit unternehmerischer Freiheit im Sinne Ludwig Erhards leben, oder wollen wir uns alles von A bis Z durchregulieren lassen, insbesondere auf EU-Ebene.“
11.00 Uhr: Das Publikum kommt zu Wort: Was halten Sie von Bundeswirtschaftsminister Habeck, lautet die Frage. Die überwiegende Mehrheit (41 Prozent) wählt die Antwortmöglichkeit „ein Fehler nach dem anderen“. Auch Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung EY Deutschland, fehlt der Masterplan. „Hat mal jemand durchgerechnet, ob wir die Handwerke haben für all die Wärmepumpen, die installiert werden sollen?“, fragt er.
10.39 Uhr: Es gibt mehrere Megatrends weltweit, wie Manuela Buxo von Sanofi betont: Gesundheit sei einer. Doch gerade die Abwanderung im Gesundheitssektor sei enorm. Es müsse eine bessere innereuropäische Zusammenarbeit geben, um dem entgegenzuwirken.
10.30 Uhr: Moderator Oliver Stock (Herausgeber von Markt und Mittelstand) fragt die Panelteilnehmer, ob es einen Masterplan für die Transformation der Wirtschaft gebe. „Es gibt keinen Masterplan dieser Bundesregierung, es ist ein Chaos-Plan“, moniert Klaus Josef Lutz, ehemaliger bis März 2023 BayWa-Vorstandsvorsitzender und Präsident der IHK für München und Oberbayern. Michael Wurmser, Gründer von Norge Mining, betont, dass die Planbarkeit in den letzten Jahren „den Bach runterging“ aufgrund von Corona und des Ukraine-Krieges.
10.27 Uhr: Das erste Panel des Gipfels beschäftigt sich mit dem Thema „Megatrends in Zeiten von Krisen, Kriegen und Konflikten“.
10.09 Uhr: Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, hält nun eine Impulsrede.
10.01 Uhr: "Die Gesundheit ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, die wir in der Bundesrepublik haben“, betont Sen. Es gebe ein Exzellenz-Cluster mit vielen Talenten. Wenn man die Gesundheit als Wirtschaftszweig begreifen würde, könnte man diesen Sektor auch zu einem Industriezweig ausbauen.
09.51 Uhr: Michael Sen, Vorstandsvorsitzender von Fresenius Management SE, steht für den „Global Player Talk“ auf der Bühne. Wolfram Weimer fragt, ob es Spaß mache, der große Troubleshooter zu sein. "Es mache Spaß, wenn man wisse, was dahinter kommt", antwortet Sen. Er sehe sich nicht als Troubleshooter, sondern sehe vielmehr die Transformation. Das durfte er einige Male machen. Er sei laut Weimer auch der Neue in der Reihe der DAX-CEOs.
09.45 Uhr: Goetz-Weimer fragt die Grünen-Politikerin, ob ihre Partei hier genug tue. Nargess Eskandari-Grünberg erwartet auch von Außenministerin Annalena Baerbock "eine feministische Außenpolitik". "Ich bin entsetzt, dass wir schweigen." Sie erwarte Engagement von der Regierung. Sie fordert von jedem: "Machen Sie diese Bewegung zu einer Revolution!"
09.35 Uhr: Nun widmet sich der Gipfel der Bewegung im Iran. Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin von Frankfurt am Main, berichtet über eigene Geschichte. Sie wurde im Iran inhaftiert, weil sie Bücher las und Flyer verteilte. „Das macht mich unendlich wütend und traurig“, sagt sie über die aktuelle Situation. Das brutale Regime mache sie fassungslos. Was ihr Leben geprägt habe, war Hoffnung. „Ich weiß, dass Freiheit gewinnen wird.“ Vor allem die Tiktok-Generation gehe aktuell im Iran auf die Straße, sagt Moderatorin und Verlegerin Christiane Goetz-Weimer. Iran-Aktivistin Daniela Sepheri berichtet: „Der Freiheitskampf der Menschen im Iran geht schon seit Jahrzehnten.“
[caption id="attachment_90175" align="alignnone" width="700"] Aufruf zur Solidarität mit Iran im Freiheitskampf: Daniela Sepehri, Dr. Nargess Eskandari-Grünberg und Christiane Goetz-Weimer (v.l.n.r.). Bild: WEIMER MEDIA GROUP[/caption]
09.32 Uhr: Warum sollte man ihn wählen und nicht Hubert Aiwanger (Freie Wähler), fragt Weimer: "Warum nicht?", kontert Söder. Er setze sich täglich für sein Bundesland, das er für das schönste der Welt hält. Söder ist also bereits voll im Wahlkampfmodus.
09.30 Uhr: "Die Grünen haben sich leider zurückentwickelt", was Söder "echt schade" findet. "Die Grünen haben das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf echt falsch verstanden", witzelt er.Auch beider Kernenergie fand er das Verhalten der Grünen "echt albern". Er habe "echt Mitleid und Mitgefühl", aber: "Ich habe noch nie gebetet für die Ampel!"
09.28 Uhr: Auch die Migrationspolitik ist Thema. "Illegale Zuwanderung muss anders gesteuert werden", betont Söder. Es dürfe auch keine Alleingänge geben.
09.23 Uhr: Zur Energiewende sagt Söder: "Jetzt die Atomkraftwerke abzuschalten, ist ein grundlegender Fehler." Wieder verschlafe Deutschland eine Technologie, beispielweise die Kernfusion. Er habe den Wissenschaftsminister gebeten, einen Forschungsreaktor in Garching vorzubereiten. "Nicht die Verweigerung von Technik ist die Zukunft."
09.19 Uhr: Weimer fragt, woher die Stimmungswende in der Union rührt. "Nach der Bundestagswahl war die Stimmung schwierig, die Depression groß", sagt Söder. Danach habe man sich auf die Landespolitik konzentriert. Auch Corona habe man erfolgreich besiegt. Dennoch: "Das Wohlstandseis, auf dem wir stehen, schmilzt zusehens." Alle, die in der Mitte stehen, würden zunehmend zu Absteigern. "Entweder die Bürger gehen pleite oder der Staat."
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09.16 Uhr: Verleger Wolfram Weimer startet das Gipfelgespräch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der live zugeschaltet ist. "Einmal Berlin reicht", sagt Söder auf Weimers Frage, ob er noch einmal als Bundeskanzler kandidieren möchte.
09.03 Uhr: Christiane Goetz-Weimer eröffnet den Gipfel. "Ich könnte sie willkommen heißen im Land der Heiterkeit", sagt die Verlegerin der gastgebenden WEIMER MEDIA GROUP. "Ich könnte sie aber zugleich auch in der Hölle begrüßen", fügt sie an. Denn nur eine Flugstunde von Bayern entfernt tobe der Krieg, das tausendfache Leid. Es sei die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zu beobachten, bedient sich Goetz-Weimer an einem Begriff der Frankfurter Schule und gibt damit die Richtung für den diesjährigen Gipfel vor. Denn diese Signatur der Kontraste sei in allen Teilen der Welt da, setzt Goetz-Weimer fort. Entsprechend groß ist der Gesprächsbedarf und die ehrliche Suche nach Lösungen.
8.00 Uhr: Die Sonne strahlt am Tegernsee. Gut Kaltenbrunn füllt sich. Zeit für einen Kaffee am Morgen. Gleich beginnt der Ludwig-Erhard-Gipfel. Über zwei Tage hinweg werden hochkarätige Gäste erwartet, darunter die Parteivorsitzenden von FDP, CDU, CSU, SPD und Grünen. Gleich zu Beginn kommt es zum Gipfelgespräch mit Markus Söder.
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